Stadt und Landkreis Hof übergeben offizielle Bewerbung für das Gütesiegel „Bildungsregion in Bayern“

„Wir wollen Bildungsregion in Bayern werden.“ Dieses Ziel erklärten Landrat Dr. Oliver Bär und Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner beim zweiten Dialogforum in der randvoll besetzten Aula des Schiller-Gymnasiums Hof. In diesem Rahmen übergaben sie offiziell die Bewerbung von Stadt und Landkreis Hof an den dafür zuständigen Ministerialrat Bernhard Butz vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Außerdem wurden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen präsentiert und auch erste konkrete Projekte, die bereits umgesetzt werden. In das Thema stimmte die Band der Kommunalen Fachakademie für Sozialpädagogik in Ahornberg unter Leitung von Musiklehrerin Kerstin Orzechowski ein.
„Wir haben ein tolles Bildungsangebot in der Region “, betonte Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner in seiner Begrüßung. Damit Menschen in einer Region bleiben, muss die Bildung gut aufgestellt sein. „Nichts sei so gut, dass es nicht verbessert werden könne und daher sei es der eigene Anspruch von Stadt und Landkreis Hof, „Bildungsregion in Bayern“ zu werden. Er dankte allen, die an der Bewerbung mitgearbeitet haben. Mehr als ein Jahr lang waren zahlreiche Vertreter von Schulen im Landkreis, Professionelle und Ehrenamtliche in der Bildungs- und Jugendarbeit und weitere verschiedene Akteure aus dem Bereich Bildung in fünf Arbeitskreisen aktiv. „Dabei sind wir als Bildungsregion noch enger zusammengewachsen und werden diesen Prozess mit unserer Bewerbung nicht abschließen, sondern fortsetzen“, hob Landrat Dr. Oliver Bär hervor. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden nun beim zweiten Dialogforum der Öffentlichkeit präsentiert. Ziel der Bewerbung ist, die Lebensqualität der Menschen in der Region mit einem passgenauen Bildungsangebot weiter auszubauen. Federführend gekümmert haben sich der Leiter des Bildungsbüros Jürgen Wolframm mit seinem Team Claudia Pöhlmann und Wolfgang Puchta.
Zahlreiche neue Projekte geplant
Entstanden ist eine Bündelung einer Vielzahl von bereits existierenden Maßnahmen, aber auch vieler neuer Projekte, die kurz- bis mittelfristig umgesetzt werden bzw. schon wurden, zum Beispiel das Expertennetzwerk für Schüler, die Delphininitiative für Nichtschwimmer oder auch ein Generationenprojekt, bei dem Schüler einer zehnten Klasse Bewohner des benachbarten Alten- und Pflegeheimes besuchen. „Wir können sicher nicht alles sofort realisieren. Aber wir werden diese guten Ideen nach der Bewerbung sicher nicht in einer Schublade verschwinden lassen, sondern mit aller Kraft verstetigen“, erklärte Eberhard Siller, Bürgermeister der Stadt Hof, beim Podiumsgespräch. Er ist einer der Leiter der fünf Arbeitskreise, sein Themenfeld der demografische Wandel.
Um das Qualitätssiegel “Bildungsregion in Bayern” zu erhalten, müssen fünf Handlungsfelder intensiv bearbeitet werden. So geht es darum, Übergänge zwischen einzelnen Einrichtungen fließender zu gestalten, etwa von Kindergärten zu Schulen, von Schulen zu Unternehmen, ,schulische und außerschulische Bildungsangebote zu vernetzen, jungen Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu helfen, die Bürgergesellschaft zu stärken und dazu auch z. B. die Schulen und die Jugendarbeit enger zu verbinden, und eben auch die Herausforderungen des demographischen Wandels proaktiv zu gestalten. Edith Franz, Leiterin des Beruflichen Schulzentrum Hof Stadt und Land, führt den Arbeitskreis „Schulische und außerschulische Bildungsangebote vernetzen“. Von Moderatorin Anke Rieß-Fähnrich auf die Nachhaltigkeit angesprochen, erklärt sie: „Unsere Netzwerke werden weiter bestehen und künftig noch ausgebaut werden. Jeder von uns profitiert von der Arbeit.“
Die Regierung von Oberfranken unterstützte den Bewerbungsprozess. Regierungsvizepräsident Thomas Engel lobte: „In Stadt und Landkreis hat man nicht gewartet, sondern angepackt. So entstehen kreative Lösungen wie hier“. Dem konnte leitender Realschuldirektor Johannes Koller als Vertreter der Konferenz der Schulaufsicht in Oberfranken, nur zustimmen: „Bildung braucht Handeln. Das haben Sie hier in der Region mit der Bewerbung bewiesen.“
„Sie haben einen langen Weg hinter sich“
Mit dem zweiten Dialogforum habe man tatsächlich „einen langen Weg hinter sich“, betonte der leitende Ministerialrat Bernhard Butz vom Kultusministerium. Zu dem bisherigen Erfolg gratulierte er Stadt und Landkreis Hof, auch im Namen von Kultusminister Ludwig Spaenle. Sehr viele Landkreise und kreisfreie Städte in Bayern engagierten sich in der Initiative „Bildungsregionen in Bayern“. Die Akteure sehen den Mehrwert. „Besonders begrüßen wir, wenn sich Stadt und Landkreis gemeinsam auf den Weg zum Gütesiegel „Bildungsregion in Bayern“ machen – so wie Stadt und Landkreis Hof und gemeinsam überlegen, welche konkreten Projekte Sie realisieren wollen.“
Ein Highlight des Abends und Vorgeschmack für die Bildungsregion war die Performance der Studierenden der Fachakademie Ahornberg zum Musical-Projekt „Be you“, die im Rahmen des Bewerbungsprozesses in Kooperation mit dem Theater Hof, der Staatlichen Realschule Naila und dem bfz Hof entstanden ist. So stellte Landrat Bär bei der Übergabe der Bewerbung fest „Wir verstehen uns bereits als Bildungsregion und leben diese.“ Oberbürgermeister Fichtner lenkte in seinem Schlusswort den Blick auf die bei allen Angeboten enorm wichtige Verknüpfung von Bildung mit der Kultur. Am 15.11.2017 fand in der Aula des Schillergymnasiums Hof das 2. Dialogforum statt.
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